Gegen Ende letzten Jahres erschien für den Nintendo 3DS Freaky Forms als Eshop-Titel. Trotz gemischter Kritiker-Meinungen hatte das Spiel genügend Erfolg, um jetzt in einer erweiterten Version erneut zu erscheinen. Diesmal nicht als Eshop-Titel, sondern als reguläres Modul. Ob diese Version den fast vierfachen Preis wert ist, verraten wir euch im folgenden Test.
Gameplay
Gleich zu Beginn von Freaky Forms Delux werdet ihr erst einmal dazu aufgefordert, euren eigenen Planeten zu benennen. Solltet ihr euch hier vertippen, so lässt sich der Name später nicht mehr ändern. Auch eine einfache Funktion, um einen bereits begonnen Spielstand zu löschen, gibt es leider nicht. Hierzu ist eine spezielle Tastenkombination notwendig, die uns erst das Handbuch verrät. Etwas umständlich.
Habt ihr es geschafft, euren Planeten zu benennen, geht es auch gleich weiter. Nun könnt ihr euren ersten Formy erstellen. Formys sind sozusagen die Spielfiguren, die später euren Planten bevölkern. Zu Beginn des Spiels stehen euch hier nur sehr wenige Formen zur Verfügung und das Spiel zwingt jeden Spieler durch ein sehr langes Tutorium, das aber zumindest witzig erzählt ist. Erblickt euer erster Formy nach ein paar Pinselstrichen das Licht der Welt, findet ihr euch auch sofort auf der Oberfläche eures Planeten wieder. Nun beginnt der Jump and Run Part des Spiels.
Die Steuerung ist gut gemeint und das ist leider auch schon alles Positive, was es über sie zu sagen gibt. Haltet ihr eure Touchpen auf der rechten Seite des Bildschirms, bewegt sich der Formy nach rechts, auf der linken Seite nach links. Zieht ihr den Touchpen von der Mitte des Bildschirms in eine Richtung, macht sich der Formy katapultartig zum Sprung bereit. So schwer und kompliziert diese Steuerung zu beschreiben ist, umso katastrophaler ist sie, wenn man sie benutzen soll. Wir schaffen es nur unter größten Anstrengungen, unseren Formy auf verschiedene Plattformen springen zu lassen. Bei jedem noch so kleinen Hindernis müssen wir stehenbleiben, weil ein Sprung aus der Bewegung heraus unmöglich ist, und erst einmal zielen.
Aber eine präzise Steuerung ist auch überhaupt nicht notwendig. Denn die Level bieten kaum Herausforderung. Ihr lauft über euren Planeten und haltet gelegentlich an, um ein paar Früchte zu fressen. Daraufhin legt euer Formy ein Ei, das ihr einsammelt. Von Zeit zu Zeit verrichtet euer Formy nach den Früchten auch sein Geschäft, das sammelt ihr dann ebenfalls ein. Fallt ihr einen Abgrund herunter, passiert nichts. Auch Gegner, die sich euch in den Weg stellen, gibt es nicht. Zumindest am Anfang. Später dürft ihr neben der Oberfläche der Welt auch noch Dungeons erkunden. Durch die zufällige Natur dieser Kämpfe und vor allen dadurch, dass der Spieler nicht dazu in der Lage ist, darauf Einfluss zu nehmen, wann ein Formy seine Spezial-Attacke einsetzt, fühlt sich der Kampf automatisiert an und bringt nur wenig Freude. Ab und zu trefft ihr auf einen eurer anderen Formys, der euch dann eine Aufgabe gibt. Diese Aufgaben reichen meistens nicht weiter als „Bring mir dieses Items” oder „Gehe zu diesem Ort”. Habt ihr das erste Level abgeschlossen, dann habt ihr ein paar weiter Formen für die Erschaffung eines Formys freigeschaltet.
Die ersten fünf Formys, die ihr erschafft, müssen immer eine jeweilige Besonderheit aufweisen, beispielsweise Flügel. Und so lange begleitet euch auch das Tutorial und ihr könnt nicht frei basteln.
Persönliches Fazit
Spontan hätte ich gesagt, dass Freaky Forms ein geeignetes Spiel für Kinder im Vorschulalter ist. Die witzigen Figuren, die lustigen Sound Effekte und die herausforderungsarmen Level sprechen dafür. Dann ist mir jedoch die Steuerung aufgefallen. Es ist teilweise so frustrierend, von a nach b zu kommen, dass ich die Level vorzeitig beendet habe, um noch einen Formy basteln zu können. Ein Kind in Vorschulalter ist auf keinen Fall dazu in der Lage, derartige Frustrationslevel zu ertragen.
Aber der schlimmste Fehler, den Freaky Forms Delux macht, ist in meinen Augen nicht das öde Leveldesign, auch nicht die haklige Steuerung oder die langweiligen Nebenaufgaben, sondern dass es dem Spieler effektiv verbietet, weiter zu spielen, wenn man fünf Formy erstellt hat. Ja richtig, es gibt ein Limit, wie viele Formy am Tag man erstellen darf. Und gerade dann, wenn man endlich alle Erstellungs-Tutorials hinter sich hat und zum ersten Mal einen Formy einfach drauf los bauen könnte, wenn es gerade anfängt Spaß zu machen, gerade dann soll man sich bis zum nächsten Tag gedulden.
Jeder, der den Vorgänger mochte, sollte bei diesem bleiben. Die zusätzlichen Features sind den vierfachen Preis auf keinen Fall wert. Wer seinen 3DS gerne auf eine Kreative Art nutzen möchte, ist mit Nintendos New Art Academy besser beraten. Und wer nach einem guten Jump and Run sucht, der sollte sich New Super Mario Bros. 2 oder Rayman Origins anschaffen, aber nicht Freaky Forms Delux.
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Euer Hardbloxx-Team
Test erstellt von Hardbloxx.Nishi
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